Fall 15: Streng geheim

 Zürich 2017: Der Nachrichtendienst des Bundes, der NDB, bittet Polizeipräsident Pilch um die Mitarbeit in einem heiklen und geheimen Fall. Der unerschrockene Heribert und seine drei Mitarbeiter der Kripo Zürich sind zur Stelle ... 

 

Pilch, ausnahmsweise am Telefon mit gedämpfter Tonlage: „Kottan, sofort zu mir, aber unauffällig. Und bringen sie ihre beiden Mitarbeiter mit, äähh ..., die Namen sind mir im Moment entfallen.“

 

Kottan: „Sehr gern.“

 

Später bei Pilch im Büro.

 

Pilch: „Der NDB, ich muss ihnen ja hoffentlich nicht erklären, wer das ist, bittet mich um Mitarbeit. Ich will anfügen, das kann soweit niemanden erstaunen, die da oben in Bern wissen halt auch, wo die Kompetenz sitzt.“

 

Dabei erhebt sich der Polizeipräsident von seinem Thron und plustert sich vor seinen Mitarbeitern pfauenartig auf. Kottan nickt anerkennend, Schremser und Schrammel kramen in ihren Taschen, wohl auf der Suche nach ihren Ohrenstöpseln.

 

Pilch: „Aber zur Sache. Der NDB möchte, dass wir einen delikaten Auftrag für ihn erledigen. Der deutsche Geheimdienst BND will ihnen nämlich Daniel M überstellen. Sie kennen ja wohl die Geschichte, die in allen Medien breitgetreten wurde.

 

Kottan: „Ja und dann wurde es plötzlich still in diesem für den NDB peinlichen Fall.“

 

Pilch: „Bitte keine Spekulationen jetzt. Sie drei sollen ihn in Frankfurt abholen und nach Bern überstellen, mehr nicht. Unauffällig, wenn ich bitten darf. Und natürlich ist das streng geheim. Ich darf sie darauf hinweisen, dass wenn wir Kriegsrecht hätten, Landesverrat nach wie vor mir der Todesstrafe geahndet würde.“

 

Schremser: „Auch für die beteiligten Vorgesezten?“

 

Pilch: „Was fällt ihnen ein, ich bin über jeden Zweifel erhaben.“

 

Bereits eine Stunde später sitzen die drei Zürcher im Speisewagen des ICE nach Frankfurt bei einem Bier und klopfen einen 'Pandur'. Kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof der Rhein-Main-Metropole schüttelt Kottan resigniert den Kopf, das Spiel ist nichts für Schrammel, scheint seine Geste zu signalisieren.

 

Vier Beamte des BND stehen am Ende des Perron, in ihrer Mitte Daniel M. Die stummen Deutschen übergeben einen stummen Schweizer.

 

Auf der Rückfahrt fragt Kottan den immer noch in sich gekehrten Daniel M: „Können sie jassen? 'Schieber' vielleicht?“

 

Nach einer halben Stunde kann Kottan endlich einen blendenden 'Une Ufe' vorhand ansagen, da vibriert sein Mobile.

Hier NDB, Seiler persönlich, der Chef von dem Laden. Hören sie. Wo sind sie jetzt? ... Noch in Deutschlang, sehr gut. Also sie machen jetzt folgendes: Sie nehmen diesen Daniel M und schmeissen ihn bei der nächsten Station raus. Und kommen alleine zurück in die Schweiz. Präsident Pilch wird sie dann über die Gründe aufklären. Das heisst, wenn er imstande war, den komplizierten Sachverhalt zu begreifen.“

 

Auf eine einfache Erklärung gefasst, treten die Ermittler ins Büro an der Sihl.

 

Pilch: „Man hat in letzter Sekunde herausgefunden, dass der Daniel M ein doppelter Doppelagent war, wenn sie wissen, was das ist. Ich sage nur soviel, er wurde 4 mal gedreht, den Rest können sie sich selber zusammenreimen.“

 

Die drei nachdenklichen Köpfe schien leer zu laufen.

 

Schremser reagierte als erster: „Das heisst, sie wissen nicht mehr, für wen er eigentlich arbeitet.“

 

Pilch: „So könnte man es auch formulieren, richtig. Nun, ich werde wohl diesmal eine geheime Geheimpressekonferenz abhalten müssen.“

 

Kottan: „Soll ich die geheime Presse aufbieten? Auf wann?“

 

 

Pilch: „Das ist geheim.“

 

Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, tonisaller@hotmail.com

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